Ladetarife Österreich: Preis kWh an der Ladestation und Ladestationen Preisvergleich

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Die Preise an Österreich’s öffentlichen Ladestationen für Elektroautos und Hybridautos sind nicht nur sehr unterschiedlich und teuer (im Vergleich zum privaten Aufladen an der eigenen Wallbox), sondern auch recht kompliziert und undurchsichtig. Dies macht es den Konsumenten schwer, direkte Vergleiche zu ziehen. Warum und wie das so ist, sehen wir uns in diesem Praxisvergleich aus dem Jahr 2023 an. Wir vergleichen zwei österreichische Ladetarife bekannter Anbieter: Wien Energie und ÖAMTC und versuchen einen Direktvergleich in Bezug auf Preis pro kWh an der Ladestation.

Ladetarife Österreich: Ladestationen Preisvergleich zwischen ÖAMTC und WIEN ENERGIE

Hier können Sie direkt die Tarife und Preislisten von ÖAMTC und WIEN ENERGIE (Stand: 2023) herunterladen. Was bei erster Betrachtung der Ladetarife beider Anbieter auffällt: es fällt schwer, beide Tarifblätter miteinander zu vergleichen. Jedenfalls sieht es nach durchdachten Tarifmodellen aus, was auf ein einträgliches Geschäftsmodell schließen lässt. Nicht umsonst würde man sich solche Mühe machen, einen Tarif-Dschungel ins Leben zu rufen. Doch versuchen wir den Direktvergleich:

ÖAMTC Tarife

  • AC-Ladepunkt: € 0,59 / kWh
  • DC-Ladepunkt: € 0,69 / kWh
  • AC-Ladepunkt bis zu 3,7 kW: € 0,04 / Minute
  • AC-Ladepunkt bis zu 11 kW: € 0,12 / Minute
  • AC-Ladepunkt bis zu 43 kW: € 0,17 / Minute
  • DC-Ladepunkt bis zu 50 kW: € 0,52 / Minute
  • DC-Ladepunkt über 50 kW: € 0,92 / Minute

WIEN ENERGIE Tarife

  • START-Tarif: keine Grundgebühr
  • PLUS-Tarif: € 9,90 pro Monat
  • EXPERT-Tarif: € 34,90 pro Monat

City-Tarif:

AC 11 kW Tag: 0,039 – 0,075 je Tarif
AC 11 kW Nacht: 0,016 – 0,018 je Tarif

Spot / Parking-Tarif:

AC 3,7 kW: 0,016 – 0,031 je Tarif
AC 11 kW: 0,039 – 0,075 je Tarif
AC 22 kW: 0,052 – 0,127 je Tarif

Fast-Tarif:

AC 43 kW: 0,142 – 0,388 je Tarif
DC 50 kW: 0,142 – 0,388 je Tarif

Die Tarife für das Partnernetz (Roaming) reicht von € 0,026 – € 0,698

elektroauto reichweite
Abbildung: So ein Tesla kann durchaus sehr schnell geladen werden. Der Preis für DC-Schnellladen ist aber auch durchaus gesalzen, wie man im Ladestationen Preisvergleich sieht.

Wien Energie Grundgebühr für Ladestationen-Tarife

Ein wesentlicher Nachteil beim WIEN ENERGIE-Preismodel ist die monatliche Grundgebühr bei den Tarifen PLUS und EXPERT. Um den Ladepreis pro Minute möglichst gering zu halten, muss man schon einige Kilometer fahren, damit sich diese Ersparnis auch wirklich bezahlt macht. Die Grundgebühr zahlen Sie aber auch dann, wenn Sie nicht Laden. Daher stellt sich die Frage, ob es bei dem großen Angebot an Anbietern wirklich auszahlt ein WIEN ENERGIE-EXPERT-Kunden zu sein.

Lange Zeit ein Manko im WIEN ENERGIE-Tarifmodel: kein kWh-Preis

Das hat sich nun, ab Oktober 2023, geändert. Nun bietet WIEN ENERGIE ebenfalls kWh-Tarife für deren Ladestationen an. Die Kritik und der Informationsbedarf hat sich letztendlich nun doch durchgesetzt.

Ab 1. Oktober 2023 gibt es die neuen Tanke-Tarife, bei denen nach Kilowattstunden abgerechnet wird. Die neuen Einführungspreise im WIEN ENERIE-Ladenetz gelten bis 31.3.2024.

  • Tanke kWh START: € 0,48 / kWh (keine Grundgebühr, keine Bindung)
  • Tanke kWh PLUS: € 0,44 / kWh (Grundgebühr: 5,90 / Monat, Bindung: 6 Monate)

Der Vorteil der Einführungspreise: gleicher kWh-Preis für normal (AC) und schnell (DC) laden.

Problematik bei zeitbasierten Ladetarifen ( € pro Minute)

Die Preisangabe beim Laden von Elektrofahrzeugen in Euro pro Minute ist für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar. Man kann sich darunter einfach nichts vorstellen und die meisten Menschen haben auch kein Gefühl für diese Tarifangabe (ist das teuer oder preiswert?).

Das bei weiterem größere Problem dabei ist jedoch, dass sich die Ladedauer (bzw. die Ladeleistung) sehr dynamisch verhält und man somit nie sagen kann, wie teuer (bzw. wie lange die Ladedauer ist) hier letztendlich ein Ladevorgang sein wird. In unserem Artikel über die Ladeleistung von Elektroautos erfahren Sie, warum die Ladeleistung, und somit auch die Ladedauer ganz unterschiedlich ausfallen kann.

Anders formuliert: Nur, weil man eine DC-Ladesäule mit grundsätzlich hoher Ladeleistung verwendet, heißt das noch nicht, dass das Elektroauto damit auch wirklich schneller geladen wird. Insofern könnte das zeitbasierte Lademodel zum ungleich teuren Vergnügen werden.